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Unsere Tradition

Seit 1951 prägt Argor-Heraeus aus dem Herzen der Schweiz die Zukunft der Edelmetallindustrie.

1951: Ein Unternehmen für «Gold» und «Silber» lässt im Schweizer Tessin Wurzeln schlagen

Inspiriert von den italienischen Wörtern «argento» (Silber) und «oro» (Gold) gründeten Emilio Weiss und Elvio Zoppi die ARGOR SA, die erste Edelmetallhütte im Tessin. Eingebettet in den südlichsten Kanton der Schweiz, an der Grenze zu Italien, begann das Unternehmen bald seine Reise in die Edelmetallveredelung und legte den Grundstein für eine Tradition der Exzellenz.

Die einst fast unbewohnte, in den Bergen versteckte Gegend entwickelte sich bald zu einem Zentrum der Goldveredelung, in dem täglich beeindruckende 440 Kilogramm Gold veredelt wurden.

1960er Jahre: Handwerkskunst auf höchstem Niveau, Beginn der weltweiten Marktführerschaft

In den 1960er Jahren ermöglichten Fortschritte in den Bereichen Analyse, Abnahme, Schmelzen und Mechanik dem Unternehmen die Beherrschung der Goldfeingehalte von 4-9 (999,9 ‰) – eine aussergewöhnliche Leistung zu einer Zeit, als das meiste verwendete Gold nur 999,5 ‰ oder weniger aufwies, was die technologische Führungsrolle und die hervorragende Raffination des Unternehmens unter Beweis stellte. Das Unternehmen war auch stolz darauf, als erste Raffinerie in der Schweiz Münzen und Medaillen zu prägen.

Argor wurde bereits 1961 als Mitglied des London Gold Market gelistet. Diese Organisation fusionierte später mit dem London Silver Market zur heutigen London Bullion Market Association (LBMA), die Argor-Heraeus im Jahr 2003 zu einem ihrer fünf Referenzhersteller ernannte.

Handstempelung des Prüfzeichens der ersten Generation.

1970er Jahre: Der «Edelmetallbezirk» nimmt Gestalt an und ist bereit für die Expansion

Im Tessin entstand, inspiriert vom Erfolg von Argor, der «Edelmetallbezirk». Die führende Rolle der Schweiz in der hochwertigen Uhrenherstellung und die starke Nachfrage nach Gold und Halbfertigprodukten aus der italienischen Schmuckindustrie veranlassten viele Unternehmer, eigene Schmelz- und Verarbeitungsbetriebe zu gründen.

Während Zürich mit einem Anteil von rund 70 % an der weltweiten Gesamtproduktion zum wichtigsten Handelszentrum für Gold wurde, erwarb die UBS 100 % der Anteile an Argor und profitierte damit von einer «hauseigenen» Raffinerie. Die kleine Anlage in Chiasso erwies sich jedoch bald als zu klein, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, sodass die Entscheidung fiel, einen grösseren Produktionsstandort zu errichten.

Die 1980er Jahre: ein grosser Sprung nach vorn für Argor-Heraeus am neuen Standort in Mendrisio

1986 schloss sich die Heraeus-Gruppe mit der UBS zusammen und benannte das Unternehmen in ARGOR-HERAEUS SA um. Diese Partnerschaft markierte einen Wendepunkt und brachte fortschrittliches technisches Wissen in das Unternehmen, darunter Strangguss, Nasschemie und Laboranalysemethoden. Die erste Entscheidung des neuen Verwaltungsrats war die Genehmigung des Entwurfs für eine neue Anlage in Mendrisio, dem heutigen Standort von Argor-Heraeus.

Zwei Jahre später wurde der brandneue Hauptsitz mit einer Vielzahl von Innovationen eröffnet. Dazu gehörten die Installation von Induktionsöfen ohne Lärmbelästigung, eine Silberverarbeitungslinie, einer der ersten vertikalen Chemikalientanks der Schweiz und modernste physikalische und umwelttechnische Sicherheitsausrüstung.

Die Einweihung des neuen Standorts bedeutete nicht nur eine erhebliche Steigerung der Kapazitäten, sondern auch eine grundlegende Verbesserung der Leistungsfähigkeit.

1990er Jahre, Ära der Innovation, die Geburt eines Sammlerstücks

Dank bedeutender quantitativer und qualitativer Verbesserungen werden neue Ideen in innovative Produkte umgesetzt. So wurde beispielsweise 1993 der beliebte Kinebar® ins Leben gerufen. Argor-Heraeus ist weltweit der einzige Veredler, der ein KINEGRAM® sowohl als dekoratives Element als auch als Sicherheitsmerkmal auf der Rückseite ausgewählter geprägter Barren verwendet. Die gleiche Technologie kommt auch bei Banknoten und Reisepässen zum Einsatz.

Das Wort «Kine» bedeutet «sich bewegen» und «Gram» bedeutet «Zeichnung».

2000er Jahre: Goldverarbeitung für die Welt, Aufbau einer globalen Präsenz

Anfang der 2000er Jahre, als die Nachfrage nach Gold in Asien stark anstieg, behielten in der Schweiz geprägte Barren ihren Status als erste Wahl für Finanzgold. Das Tessin, wo vier der sechs grössten Raffinerien der Schweiz, darunter Argor-Heraeus, ansässig sind, verarbeitete den grössten Teil des weltweiten Goldes.

Die Entscheidung des Unternehmens, ins Ausland zu expandieren, führte zur Gründung von zwei Tochtergesellschaften: eine in Deutschland (2004) und eine weitere in Italien (2006). Der Standort Hongkong, der ursprünglich 1971 gegründet wurde, baute seine Kapazitäten 1994 mit dem Bau einer neuen Raffinerie erheblich aus.

Darüber hinaus wurde 2004 Argor-Aljba SA, ein Joint Venture mit Sitz in Mendrisio, gegründet, das sich auf Hightech-Beschichtungen spezialisiert hat. Diese Technologie ergänzt nun das Luxus- und Schmuckangebot von Argor-Heraeus.

Der Hauptsitz von Argor-Heraeus befindet sich in Mendrisio, Schweiz.

2010er Jahre: Weitere Fortschritte in Sachen Verantwortung, vollständige Übernahme durch die Heraeus-Gruppe

Der Standort Mendrisio erlebte dank des Erfolgs in der Herstellung von Halbfertigprodukten eine weitere Wachstumsphase und wurde um eine neue Anlage erweitert. Das neue Gebäude wurde so konzipiert, dass es die etablierte Exzellenz des Unternehmens im Luxussektor widerspiegelt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Argor-Heraeus die Verantwortung fest in seinen kritischen Entscheidungsprozessen verankert und war für sein Engagement für verantwortungsbewusstes Handeln bekannt. Sowohl für neue als auch für bestehende Kunden wurden strenge Due-Diligence-Verfahren eingeführt. Das Unternehmen war bestrebt, die Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen, und trug so zur Festlegung und Stärkung von Regulierungsstandards bei.

2017 wurde Argor-Heraeus zu 100 % Teil der Heraeus-Gruppe und in Heraeus Precious Metals integriert. Mit diesem Schritt wurde die Niederlassung in Hongkong in die globale Präsenz des Unternehmens aufgenommen und dessen Präsenz in Asien gestärkt.

Die neue Anlage von Argor-Heraeus aus dem Jahr 2012 mit einer Photovoltaikanlage mit 1.074 Modulen auf dem Dach.

2020 – heute: Gestaltung der Zukunft der Edelmetallindustrie

Im Jahr 2022 schloss Argor-Heraeus mit der Übernahme von Erbas SA einen weiteren Kreis und fügte seiner Wertschöpfungskette in der Uhren- und Schmuckindustrie ein weiteres Glied hinzu. Damit ist das Unternehmen der einzige Hersteller, der umfassende Lösungen aus einer Hand für diese Branche anbieten kann.

Gleichzeitig setzt Argor-Heraeus seine Bemühungen fort, das weltweit verantwortungsvollste Unternehmen im Bereich der Edelmetallraffination und -verarbeitung zu sein. In einer bemerkenswerten Veränderung für den traditionell zurückhaltenden Schweizer Raffineriesektor setzt sich Argor-Heraeus auch für Transparenz ein und pflegt einen regelmässigen Austausch mit Medien und NGOs, um einen offenen Dialog zu fördern und Vertrauen entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufzubauen. Jedes Jahr wird ein Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, in dem die Massnahmen und Initiativen des Unternehmens mit klaren Zielen detailliert beschrieben werden.

Das Unternehmen arbeitet aktiv mit der gesamten Wertschöpfungskette, lokalen Gemeinden, Industriepartnern, Verbänden und Aufsichtsbehörden zusammen und nutzt seine einzigartige Position und Innovationskraft, um über den Tellerrand hinauszuschauen und die Zukunft der Edelmetallindustrie mitzugestalten.